minimalismus

Minimalismus – Mehr Lebensqualität durch weniger Ballast

Heutzutage ist es für die Meisten von uns normal, das wir immer mehr wollen. Mehr Geld, Partner, Autos, Häuser, Fernseher,  Klamotten, Wohnung, Platz, Reisen, Freunde, Facebook-Kontakte, Instagram-Follower, Ansehen, Macht, Wissen… mehr von allem.

Warum wollen wir eigentlich immer mehr? Wie sieht die Alternative aus? Macht uns dieses Streben nach “mehr” glücklich und zufrieden?

In dem Artikel die andere Freiheit hatte ich es ja bereits angedeutet, dass es auch sehr befreiend sein kann, wenn man frei von Wünschen ist.

Genau darum geht es heute, einem Bruch mit der Konsumgesellschaft. Eine Lebensphilosophie, die nicht nur immer mehr will, sondern weniger.

Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich. (Fightclub)

Wenn man nicht grade in einer einsamen Höhle lebt, wird man heutzutage nahezu überall mit Statussymbolen und Konsum konfrontiert.

Alle versprechen das Glück. Dieses oder jenes noch, dann bist du endlich vollständig, anerkannt, glücklich, dann siehst du endlich aus wie unsere Photoshop Werbemodels usw.

Und wenn man Dieses oder Jenes dann hat, kommt das Nächste.

So erging es mir vor einiger Zeit.

Das erste eigene Geld verdient und plötzlich konnte ich mir all diese tollen Dinge leisten. Dank Amazon musste ich nicht mal mehr vor die Tür gehen, ein Klick und Morgen steht das Paket vor der Tür.

Doch das Glücksgefühl, welches durch all den Besitz ausgelöst wurde, hielt immer kürzer an. Irgendwann machte ich die Pakete gar nicht mehr auf. Mir wurde klar, dass es an der Zeit ist, umzudenken.

Auf der Recherche nach anderen Lebensphilosophien kam ich das erste mal mit dem Minimalismus in Berührung, über welchen ich heute einige Gedanken los werden möchte.

Weil du vielleicht gar keine Zeit und Lust hast den ganzen Artikel zu lesen, gleich schonmal eine meiner wichtigsten Erkenntnisse und quasi das Fazit vorweg:

Dauerhaftes Glück oder Zufriedenheit entsteht nicht durch etwas, was du von außen zu dir hinzufügst. Egal ob Partner, Besitz, Geld, etc. Wer das Glück nicht in sich findet, wird es auch in keinem Besitz oder Ort der Welt auf Dauer finden.

Was ist Minimalismus?

Eine Definition ist nicht so einfach, weil die letztendlich jeder für sich selbst finden muss. Meine Definition sieht ungefähr so aus:

Minimalismus ist eine Lebensweise, bei der du auf unnötigen Konsum verzichtest und deinen Besitz auf das für dich persönlich Wichtige reduzierst. 

Es gibt keine Vorschriften was du besitzen darfst oder was nicht. Es gibt Leute die Leben mit nur 100 Gegenständen und andere mit 1.000, der durchschnittliche Europäer hat sogar 10.000 Gegenstände. Was für dich wirklich notwendig ist, entscheidest du alleine.

Wenn es das teure Notebook mit dem Apfel ist, so sei es, wenn du nicht ohne 70″ TV oder zwei Autos leben kannst, dann ist das halt so.

Minimalismus bedeutet einfach zu hinterfragen, warum man dieses oder jenes braucht.

Müssen es zwei Autos sein? Ist es wirklich notwendig, dass da ein Stern auf dem Auto ist oder ein Apfel auf dem Computer? Benötigt man wirklich eine so große Wohnung, die man mit hunderten Sachen vollstellt? Muss der neue Fernseher 70″ Bildschirmdiagonale haben? Braucht man überhaupt einen Fernseher?

Oder dient all dieser Besitz vielleicht dazu, einen Mangel an anderer Stelle ausgleichen, andere zu beeindrucken oder eine Leere im Leben zu füllen?

Minimalismus bedeutet, zu hinterfragen, was wirklich notwendig ist und all jene Dinge, für die du diese Frage nicht mit einem klaren Ja beantworten kannst, wegzugeben.

Bedeutet Minimalismus Verzicht?

Oberflächlich betrachtet verzichtest du auf Dinge, ja. Aber das ist nur ein Konsumverzicht. Auf den zweiten Blick wird dir aber vielleicht klar, dass du nicht wirklich verzichtest.

Zum einen hast du ja selbst entschieden, dass der jeweilige Gegenstand nicht notwendig war. Also ist es auch kein Verlust. Zum anderen gewinnst du auch vieles dazu, wie mehr Zeit, mehr Freiheit und mehr Geld, weil du die Dinge nicht mehr aussuchen, kaufen, pflegen oder wegwerfen musst.

Für mich bedeutet Minimalismus jedenfalls kein Verzicht, sondern im Gegenteil, es ist ein Gewinn.

All dieser Besitz macht dich unfrei.

Wer das teure Notebook mit dem Apfel oder sonstige Statussymbole haben will, muss mehr dafür arbeiten, als jemand dem ein günstigeres Modell reicht.

Das Gleiche gilt für all die anderen Statussymbole, ob da nun ein Stern auf dem Auto ist oder 4 Ringe, du kommst damit letztendlich auch nur von A nach B.

Genauso wie vielleicht mit dem Zug oder der Mitfahrgelegenheit 😉

Wenn du in vielen Jahren auf vergangene Zeiten zurückblickst, wird es keine Rolle mehr spielen, ob da ein Stern auf dem Auto war.

Aber wer dich auf deinen Wegen begleitete, oder ob du zur Arbeit oder vielleicht in einen schönen Urlaub gefahren bist, das zählt und wird auch nie verrosten, wegen eines Dieselskandals verboten, oder an Wert verlieren.

Wenn es Gründe für bestimmte Gegenstände gibt, oder es dir das wert ist, tu es. Es geht wie gesagt nicht darum Vorschriften zu machen, sondern zu hinterfragen.

Mit ein bisschen Glück machst du dich dann auch gleich von den oberflächlichen Leuten frei, die aufgrund solcher Dinge mit dir zusammen sind.

Welche Vorteile hat es, minimalistisch zu Leben?

Jeglicher Besitz kostet dich Zeit, du musst dafür arbeiten, musst dich entscheiden, musst es kaufen, pflegen, putzen und irgendwann wegwerfen usw..

Und Lebenszeit ist mit das Wichtigste wir haben, im Gegensatz zu den Wünschen der meisten Konsumorientierten Menschen, ist sie endlich. Und auch all die Leute die immer sagen Zeit sei Geld, werden ihren Irrtum spätestens dann einsehen, wenn ihre Zeit zu Ende und ihr Geld noch da ist.

Neben der gewonnenen Zeit ist der zweite große Vorteil die gewonnene Freiheit. Zum einen, weil du dich nicht mehr um diesen Besitz kümmern musst und zum anderen befreist du dich aus diesem ewigen Kreislauf aus Arbeiten, Kaufen, mehr Arbeiten, noch mehr Kaufen usw.

Du machst dich auch frei von all diesen Vergleichen mit anderen, die vielleicht schon 5 Ringe auf dem Auto haben 😉

Ein weiterer Vorteil ist mehr Glück und Zufriedenheit:

Wer sich mehr auf das konzentriert was er hat, anstelle immer nur zu gucken was ihm noch fehlt, wird glücklicher und zufriedener sein.

Das sind die für mich wichtigsten Vorteile aber es gibt noch diverse weitere:

  • Du lernst dich selbst, deine Bedürfnisse aber auch andere Menschen besser kennen, weil du dich nicht mehr so sehr auf materielle Dinge konzentrierst
  • Du sparst natürlich Geld, welches du dann z.B. sinnvoll investieren kannst
  • weniger Stress
  • Du brauchst einfach weniger Platz – heutzutage ist Wohnraum extrem teuer geworden für die meisten von uns, also ganz klarer Vorteil 🙂 (Ist übrigens auch sehr praktisch, wenn du mal umziehen musst oder auf Reisen bist 😉
  • Mehr Ordnung und weniger Hausarbeit: bei mir ist es ja oft chaotisch, aber, umso weniger Sachen ich habe, umso ordentlicher wird es ganz automatisch 😀
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit: Ist ein wichtiges Thema und jeder kann seinen kleinen Teil dazu beitragen
  • mehr innere Ruhe
  • weniger Verlustängste, denn wer nichts hat, kann auch nichts verlieren 😉
  • Konzentration auf das Wesentliche und Wichtige im Leben
  • Gibt bestimmt noch ganz viel mehr, aber ich denke du hast die Idee verstanden und bist jetzt auch überzeugt, dass das ne feine Sache ist 🙂

Klingt gut, aber gibt es auch Nachteile?

Freiheit, mehr Zeit, mehr Geld, klingt ja alles erstmal gut. Doch auch hier gibt es einen Nachteil. Es kann manchmal unbequem sein.

Unsere Wirtschaftssystem basiert auf immer mehr Wachstum. Das funktioniert nur, wenn alle immer mehr wollen. Von klein auf wird dieses Status- und Konkurenzdenken in unsere Köpfe gepflanzt.

Bekomme gute Noten, damit du dir viel leisten und eine Karriere machen kannst. Immer schneller, besser und weiter bis zum Burn Out oder der Depression. Dann gucken wieder alle verwundert, er hatte doch so viel erreicht.

Deshalb wird es immer wieder Leute geben, die dich bewusst oder unbewusst auf den alten Pfad zurückbringen wollen.

Etwas zu tun, was alle tun, ist immer einfach und bequem. Seinen eigenen Weg zu gehen, kann schwer sein.

Und der zweite mögliche Nachteil ist, dass du vielleicht mehr selbst Denken musst. Alles zu Kaufen und irgendwelchen durch die Medien geprägten Idealen hinterher zu laufen erfordert keinen Verstand.

Aber selbst frei zu entscheiden, was man mit seinem Leben und seiner Zeit tut, kann auch anstrengend sein.

Die minimalistische Geisteshaltung – der minimalistische Lebensstil

Besitz wegzugeben ist für einige ja schon schwer, aber jetzt kommen wir zum richtig schweren Teil 😀

Minimalismus ist ja mehr als nur ein paar Sachen auf den Müll zu werfen, es ist in gewisser Weise ein  Lebensstil. Und der wirklich wichtige Teil daran, ist die innere Einstellung zu den Dingen.

Räum nicht nur Außen und um dich herum auf, sondern auch in deinem Inneren.

Frag dich bei Gedanken oder Glaubenssätzen ob sie dich weiterbringen. Frag dich bei Vorurteilen, ob sie wirklich notwendig sind.

Räum in deinem Kopf auf.

Viele in unser Konsumgesellschaft betrachten ihr „Wissen“ als Besitz, welches ihnen ein Gefühl von Sicherheit verleiht, welches sie beschützen müssen. Und wenn jemand ihr Wissen oder Vorurteil widerlegt, fühlen sie sich persönlich angegriffen.

Sie haben Angst, jemand würde ihnen etwas wegnehmen und verteidigen dementsprechend ihren Standpunkt, ohne wirklich zuzuhören oder offen zu sein für das, was der andere zu sagen hat.

Mit einer der Gründe warum Diskussionen manchmal im Streit enden. Schwarz-Weiß-Denken an alten Mustern festhalten und seinen Geist zu verschließen ist einfacher.

Aber die minimalistische Geisteshaltung ist offen und frei von derartigen Balast.

Diese Angst vor Unbekanntem, neuen Gedanken und seine Vorurteile abzulegen, ist der vielleicht viel größere und schwerere Schritt auf dem Weg zum Minimalismus.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, äußere Einflüsse zu reduzieren.

Lass Fernsehen, Nachrichten und Social-Media weg. Ist am Anfang sicher nicht ganz einfach, aber all die Werbung, negativen sensationsgeilen Nachrichten und Ausschnitte aus den nach außen so perfekten Leben anderer machen auf dauer unglücklich und unzufrieden.

Ich mach das so, dass ich mir mehrere Stunden am Tag nur für mich nehme. Völlig ohne Smartphone oder andere Ablenkungen. Ich fokussiere mich auf das, was für mich wichtig ist.  Das muss auch gar nicht immer alleine sein, wenn ein anderer Mensch mir gerade wichtig ist, nehme ich mir Zeit für ihn. Das ist garantiert sozialer als Facebook und co.

So ein  Leben ist natürlich einfacher, wenn man sich seine Zeit frei einteilen kann, aber wenigstens im kleinen Rahmen kann das jeder probieren.

Während die äußeren Dinge schnell verschwinden, ist die innere Wandlung zum Minimalismus ein Prozess, welcher das ganze Leben dauern kann.

Minimalismus Kleidung – Du musst nicht gleich nakt durch die Gegend laufen

Ein häufiger Punkt auf den ich angesprochen werde ist das Thema “minimalistischer Kleiderschrank”. Für mich hat das Thema Kleidung ohnehin nie eine so große Bedeutung gehabt, von daher viel es mir sehr leicht.

Mein erster Schritt war das schwarze T-Shirt. Ich habe mal gelesen das einige sehr erfolgreiche Leute wie Bill Gates, Mark Zuckerberg und co. nur schwarze T-Shirts tragen bzw. immer ein uns das selbe Kleidungsstück mehrfach haben.

Das hat mir auch sehr geholfen. Ich spare ganze viel Zeit beim aussuchen und muss auch nicht jeden Tag aufs Neue entscheiden, was ich heute anziehe. Außerdem sieht es immer gut aus. So kann man auf jeden Fall gut mit dem reduzieren beginnen.

Im zweiten Schritt habe ich alles aussortiert, was ich 12 Monate nicht mehr getragen habe.

Das ist oft schwierig. Wir wissen zwar, dass wir dieses oder jenes Kleidungsstück schon ewig nicht mehr getragen haben, aber es ist ja noch gut, könnte noch zu einem speziellen Anlasse passen oder errinert uns einfach an eine schönes Situation.

Besonders Frauen ziehen sich gerne auch abwechslungsreich an, legen Wert auf passende Kleidung und definieren sich leider viel zu oft noch über solche äußeren Dinge. Es ist mir bisher nicht gelungen da jemanden zu überzeugen 😉 Von daher versuche ich es auch nicht, aber mein Tipp für alle:

Äußere Schönheit ist vergänglich, innere Schönheit bleibt. An den schönsten Körpern und Kleidern sehe ich mich irgendwann satt, wohingegen ein schöner Geist täglich aufs neue überraschen und erfreuen kann. 

Also mein Wunsch an all die Frauen, lasst euch nicht auf tolle Kleider und Schuhe reduzieren. Vielleicht schrumpft dann der Kleiderschrank irgendwann von alleine 😀

Die minimalistische Küche – Hungern musst du auch nicht

Ich habe über mehrere Jahre in einem typischen Single Haushalt gelebt. Meine Küche war größer als die Wohnungen so mancher Leute, sie war voll mit unzähligen Dingen, von großen Geschirrsets, über Wein- und Sektgläser bis hin zum Jamie Oliver Kochset für Profis.

Davon abgesehen, dass ich gar nicht kochen kann, woran auch das Jamie Oliver Kochset nichts ändert, ist es auch einfach alles unnötig. Wenn ich auf Reisen bin, habe ich meist in Hotelzimmern nur zwei Tassen, einen Wasserkocher, manchmal noch eine kleine Küchenecke mit dem Notwendigsten.

Überlebt habe ich den Wein auch aus normalen Ikea Gläsern. Egal ob Rot oder Weiß 😉

Ein Problem, dass ich oft hatte, war, dass ich das schmutzige Geschirr einfach nur stapelte oder sich im Geschirrspüler sammelte, wenn ich es denn endlich mal eingeräumt habe.

Als Ein-Personen-Haushalt, brauche ich praktisch nur einen Teller und einmal Besteck. Ich habe alles doppelt, falls ich doch mal einen Gast empfange. Hier kannst du ja einfach mal deinen konkreten Bedarf prüfen und sehen, was überflüssig ist.

Als Familie oder sozialer Mensch, der oft Gäste hat sicher etwas mehr, aber garantiert kannst auch du da noch ein wenig reduzieren.

Ein weiterer Aspekt der minimalistischen Küche ist natürlich auch das Essen. Ich kenne Leute die machen das so extrem, dass sie sich anfangs der Woche bereits für die Ganze Woche Essen vorkochen, natürlich perfekt ausgewogen und dann total eintönig immer das Gleiche essen. Mir wäre das zu langweilig, ich esse praktisch was ich will und gehe aber auch oft außerhalb essen.

Ein paar einfache Grundsätze für eine etwas minimalistischere Ernährung die sicher nicht Schaden können:

  • Einfache hochwertige Lebensmittel die möglichst wenig verarbeitet wurden
  • sei ganz besonders minimalistisch oder verzichte ganz auf: Zucker, Weißmehl und Transfette
  • Ich bin ein Fan des “intermediate Fasting”, esse also nur zwei mal am Tag, da essen mich oft eher Müde macht. Ich glaube dieses ständige Essen schadet uns mehr, als es uns nützt
  • Iss bis du satt bist und fertig. Die meisten Menschen in unser westlichen Welt essen einfach viel mehr als sie müssten.

 

Minimalismus im Business – manchmal ist weniger mehr

Mittlerweile übertrage ich das Konzept des Minimalismus auch auf mein Online-Business und es funktioniert sehr gut. Denn auch im Business ist meist grenzenloses Wachstum angesagt und auch hier ist es sinnvoll, zu hinterfragen, warum und wofür das notwendig ist? Ob wir wirklich immer weiter wachsen müssen und ob unsere Arbeit zum Selbstzweck wird, anstatt unseren Lebensstil zu unterstützen.

Wenn du auch ein eigenes Business hast, interessiert dich vielleicht das Konzept des Businessminimalismus.

Details dazu findest du hier:

https://businessminimalismus.de/

Wie werde ich Minimalist?

Wenn du den ganzen Artikel gelesen hast, bist du schon auf einem guten Weg. Zertifikat oder Zeugnis gibt es leider nicht, aber dafür gleich noch ein paar Tipps.

Ich denke, dass es für all die großen Lebensbereiche wie Gesundheit, Soziales, Finanzen, Bildung usw. verschiedene Ansätze gibt. Aber wie bei allen großen Zielen im Leben, ist das wichtigste, den ersten Schritt zu machen.

Ein paar mögliche Schritte, die du jetzt gehen kannst, gebe ich dir mal als Anfang mit.

Besitz ist einfach:

Erster Schritt: Gehe einmal am Tag durch die Wohnung und wenn du etwas unnützes gefunden hast, gib es weg.

Ein Alternativer nicht ganz so radikaler Ansatz ist es, die Gegenständen zunächst in den Keller zu stellen. Nachdem sie dort 6 Monate standen oder wenn der Keller voll ist, gibst du sie weg. Spätestens beim nächsten Umzug wirst du dir selbst dafür danken können.

Wenn deine Erinnerungen an einigen materiellen Dingen hängen, wie CDs oder Deko Stücken, welche ein Geschenk waren, mach ein Foto bzw. wenn es wirklich ernst ist, dann behalts halt 😀

Bei mir sind über die Jahre viele Dinge weggegangen und bis heute habe ich nichts davon vermisst. Auch nicht das Auto mit dem Stern.

Zweiter Schritt: Schalte eine Stunde am Tag bewusst alle äußeren Einflüsse ab. Smartphone aus, Nachrichten aus, Bücher weg, Netflix weg …

Nimm dir diese Zeit für dich und du wirst sehen, dass es bereits nach kurzer Zeit dein Leben positiv verändern wird 🙂

Wenn du die beiden Sachen umsetzt, reicht das für den Anfang. Der Rest ergibt sich von alleine.

Update:  Ein toller Weg zum Minimalismus führt über das Reisen. Ich bin mittlerweile auf Weltreise und habe vor ein paar Monaten praktisch all meinen Besitz weggegeben. Ich lebe mittlerweile nur noch von den Sachen in meinem Handgepäckrucksack. Hör dir dazu mal die Podcastfolgen zum Thema Minimalismus an und wie es bei mir los ging. Dort beschreibe ich auch ausführlich, welche Sachen ich aktuell noch bei mir habe.

Auf Reisen habe ich jedenfalls gelernt, was für mich wirklich notwendig ist und was nicht. Mit all dem Besitz, den ich vorher hatte, konnte ich mich ja kaum noch bewegen. Mit den paar Sachen im Rucksack ist das mittlerweile wieder anders. Ich habe gemerkt das es nicht mehr sein musste, sondern weniger und ich mich seit dem viel besser fühle.

Lies das zu auch den Artikel zum Thema Ankommen durch Minimalismus.

Minimalismus Tipps

Zum Abschluss nochmal eine kleine Liste mit praktischen Tipps, die du vielleicht umsetzen kannst. Musst du nicht so umsetzen, aber kann dir vielleicht einen kleinen Gedankenanstoß geben 🙂

  • Bücher und Musik habe ich komplett nur noch digital, ja manchmal ist Papier schöner und ein Plattenspieler hat auch Stil 😀 aber der Preis ist mir zu hoch, diese Dinge zu besitzen
  • Lebe unter deinen finanziellen Verhältnissen! Das macht so viel freier und bringt dir innerlich so viel mehr Ruhe als dieses ständige vergleichen nach außen …
  • Kleidung reduzieren – ich trage nur noch schwarze T-Shirts und sehe immer gut aus 😀
  • Jeden Tag einfach drei beliebige Gegenstände, den du nicht mehr brauchst, in eine Kiste im Keller stellen, nach 6 Monaten schmeißt du diese Kiste einfach weg, ohne nochmal reinzusehen oder verschenkst sie. Die besonders fleißigen können auch 10 Gegenstände am Tag finden 😉
  • Second Hand kaufen – funktioniert meist genauso gut, muss ja nicht die Unterwäsche sein, aber für Möbel und so ist das gut
  • Frag dich, für wen du etwas kaufst/tust. Ist es wirklich für dich und du würdest es auch kaufen/tun, wenn niemand es sehen würde? Klingt ein bisschen verrückt, aber dieses Status- und  Vergleichsdenken ist von klein auf in unser Gesellschaft drin und es ist ein wichtiger Schritt, sich dessen zunächst einmal bewusst zu werden
  • Keine Werbung Aufkleber am Briefkasten 😀 so einfach und doch so effektiv und zeitsparend 😉
  • gebrauchte Sachen verschenken statt wegwerfen
  • vermeide Impulsivkäufe, frag dich wenigstens auf dem Weg zur Kasse, ob du das Ding wirklich brauchst, ob es dein Leben bereichert? Der wahre Preis für all unseren  Besitz ist meist ein anderer, nämlich unsere Lebenszeit, die wir dafür gearbeitet haben.
  • Alle Sachen über 100 Euro habe ich eine einfach 3 Tage Regel, mindestens 3 Tage überlegen, ob ich es wirklich brauche, Dinge die ich früher achtlos gekauft hätte, belasten mich heute nicht mehr 🙂
  • Wenn du noch Zeitungsabos oder so hast, kann man ruhig kündigen, steht eh meist nur Unsinn drin und wenn du dich wirklich über etwas informieren willst, gibt es die Meisten Infos heutzutage auch digital
  • Wenn du noch einen Fernseher hast, zieh das Antennenkabel und guck dir diesen ganzen Mist nicht mehr an, ab und zu Netflix und co. reicht, Aber es gibt da draußen in der echten Welt so viele schöne Dinge zu sehen und zu entdecken, dass es Schade ist, wenn man sich nur in so virtuelle Welten flüchtet
  • Versuch nicht jede Entscheidung, jede Sekunde oder jeden Gegenstand zu optimieren, gut genug, reicht meist.
  • Trink mehr Leitungswasser. Klingt eher nach einem Gesundheitstipp, aber ich muss keine Getränke mehr schleppen, spare ganz viel Plastikmüll und war für mich ein kleiner aber wichtiger Schritt.
  • mach das Smartphone auch mal ganz aus – ansonsten immer lautlos, Minimalismus bei diesen ganzen Ablenkungen und dieser ständigen Verfügbarkeit ist so unheimlich befreiend
  • Reduziere Social Media, hier gilt das gleiche wie bei dem Smartphone Thema
  • Geh auf Reisen. So siehst du einerseits mit wie wenig andere Menschen auskommen in anderen Ländern und wenn du das ganze Gepäck ständig ein- und auspacken oder tragen musst, wirst du auch sehen, wie sehr belastend es ist 😉

Hast du noch gute Tipps? Schreib mir gerne und ich ergänze die Liste.

Minimalismus Blogs und Bücher

Zunächst an dieser Stelle eine Buchempfehlung:

Weitere Artikel:

Der Arme Yachtbesitzer

Ankommen durch Minimalismus

Es gibt auch diverse Blogs zu diesem Thema.

Dort findet ihr auch weitere praktische Tipps und Infos rund um Minimalismus.

http://www.minimalismus-leben.de/

http://www.schlichtheit.com/

http://zenhabits.net/

In dem Sinne, minimalistisch wie ich bin, erspare ich dir heute das legendäre Schlusswort.
Ich würde mich bei diesem Thema besonders freuen, auch andere Sichtweisen zu erfahren, also meldet euch per Kontaktformular, Mail oder Facebook.

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