Wenn du schon denken musst, warum dann nicht positiv?
Heute geht es um negative Denkmuster, auch Glaubenssätze genannt. Die Gitterstäbe in deinem Kopf, welche dich einschränken, welche schon so manche Beziehungskrise ausgelöst oder Wunscherfüllung verhindert haben. Ein etwas längerer Artikel diesmal, wie er sonst nur für die Newsletter Abonnenten ist.
Was ist ein Glaubenssatz?
Einfach gesagt, sind Glaubenssätze etwas woran du glaubst. Eine Art Denkmuster, welches du in bestimmten Situationen immer wieder anwendest. Wenn du, wie in dem Artikel über den Vogel beschrieben, bereits begonnen hast, dein Denken zu beobachten, werden dir vielleicht einige solcher Beispiele einfallen. Ansonsten sind hier noch einige Beispiele für negative Glaubenssätze, welche dich einschränken können:
- Das kann ich nicht / das konnte ich noch nie
- Ich bin nicht interessant
- Ich muss doch diese Arbeit machen, um Geld zu verdienen
- Ich bin dumm
- Dazu fehlt mir die Ausbildung
- Nur rücksichtslose Menschen haben Erfolg
- Geld verdirbt den Charakter
- Ich bin hässlich
- Dafür bin ich zu alt
- Immer passiert mir sowas
- Bei sowas habe ich nie Glück
- Alle wollen immer nur das eine von mir
- Das war schon immer so, das wird immer so sein
- Ich brauche erst noch dieses oder jenes bevor ich anfangen kann oder bevor ich glücklich bin
Wie entstehen Glaubenssätze?
In der Regel entstehen sie, weil unser Unterbewusstsein versucht, die Welt und was um uns herum passiert, zu verstehen. Und sobald wir eine, für uns glaubhafte, Begründung gefunden haben, bleiben wir dabei.
Folgendes vereinfachtes negatives Beispiel dazu:
Stellt euch vor, ihr wollt neue Leute kennenlernen und geht dazu abends in eine Bar. Ihr kommt in der Bar an und sprecht jemanden an, ob er was trinken will, doch es kommt keine Antwort. Schnell geht es verunsichert weiter zur nächsten Person. Doch auch hier nur wenig Erfolg. Die Person würgt das Gespräch schnell ab und verschwindet hinter einer Tür.
Aus diesen Erfahrungen bilden wir den Glaubenssatz, dass keiner mit uns etwas zu tun haben will und gehen frustriert nach Hause. Dort angekommen, sagt uns der WG-Mitbewohner vielleicht noch, dass das doch schon immer so war und schon haben wir einen neuen negativen Glaubenssatz: „wir sind uninteressant für andere Menschen und keiner will mit uns Reden“.
So entstehen die meisten unser negativen Glaubenssätze, wir machen eine Erfahrung, verallgemeinern diese und speichern das erlernte ab oder aber, wir übernehmen was uns unser Umfeld sagt. In der Psychologie gibt es den Begriff der Rationalisierung, wenn wir im nachhinein eine Begründung für etwas ausdenken, nur um es besser erklären zu können. Das ist übrigens etwas, was wir Menschen ständig ganz automatisch machen. Wenn wir eine Prüfung nicht geschafft haben, können wir uns das im nachhinein damit erklären, dass wir zu dumm sind und es nie schaffen werden, die Durchfallquote ja immer so hoch ist, der Lehrer unfähig war usw. Ob das der Wahrheit entspricht, ist dabei gar nicht so wichtig, Hauptsache wir haben eine Erklärung.
Warum haben wir diese Glaubenssätze?
Normalerweise helfen Erfahrungen und Glaubenssätze uns, die Welt zu verstehen und zu vereinfachen. Es spart Zeit und Nachdenken, wenn wir in der gleichen Situation immer eine Erklärung parat haben.
Glaubenssätze können auch durchaus positiv sein und in einigen Glaubenssätze oder Sprichwörtern, steckt auch auch ein wahrer Kern, welcher uns vor Fehlern bewahrt: Beispielsweise „Es ist nicht alles Gold was glänzt“, oder „die Sache muss doch einen Haken haben“.
Spannenderweise belohnt uns unser Gehirn sogar noch, wenn sich ein Glaubenssatz als wahr herausstellt.
So zum Beispiel, wenn wir grade eine neue Beziehung mit einem anderen Menschen anfangen. Die letzten sind vielleicht alle nicht so toll gelaufen und wir haben den Glaubenssatz: „Alle Männer/Frauen sind doof“. Dann können wir bei dem neuen Partner solange nach irgendwelchen Fehlern suchen, bis wir etwas finden, was uns bestätigt, das dieser doch doof ist. Bei jedem lässt sich gewiss etwas finden und wenn wir dann etwas dann gefunden haben, ist unser Glaubenssatz bestätigt, wir hatten recht und können stolz auf uns sein….vom Gehirn gibt es die Belohnung. Das es uns hinterher alleine vielleicht schlecht geht, und wir uns wenn wir uns nicht auf die Fehler konzentriert hätten, jetzt noch glücklich mit dem anderen zusammen wären. Das blenden wir in dem Moment aus, wir rationalisieren, Alle Männer/Frauen sind ja doof, das hätte eh nicht klappen können und schon haben wir eine Erklärung und ein scheinbar besseres Verständnis der Welt. Und mit jeder neuen Beziehung die scheitert, verfestigt sich der Glaubenssatz weiter.
Und genau hier kommen wir zu den Problemen mit den Glaubenssätzen.
Die Probleme mit den Glaubenssätzen
Probleme entstehen dann, wenn unsere Glaubenssätze negativ sind und uns einschränken. Im Beispiel mit der Bar von oben: Vielleicht hatte die erste Person einfach nur einen schlechten Tag, war in Gedanken versunken und hat uns gar nicht wahrgenommen. Wenn wir nicht durch die erste Begegnung so verunsichert gewesen wären, hätten wir bemerkt, das an der Tür, hinter der die zweite Person verschwand, ein Toiletten Zeichen ist. Wir haben zwei völlig unabhängige Ereignisse auf uns selbst bezogen und einen negativen Glaubenssatz erschaffen, welcher uns ins Zukunft einschränkt. Dabei hatten beide Ereignisse gar nichts mit uns zu tun, unser Kopf hat die Situation falsch verstanden. Vielleicht trauen wir uns das Nächste mal gar nicht jemanden anzusprechen, oder schlimmer noch, es spricht uns jemand an, aber unser Kopf ist so sehr in dem Glaubenssatz gefangen, dass wir für andere uninteressant sind, dass wir es gar nicht wahr haben können.
Das kann soweit führen, dass man sich total zurückzieht, und der Kopf alles anzweifelt, was nicht in Übereinstimmung mit dem ursprünglichen Glaubenssatz ist. Beispielsweise wenn jemand uns dann doch anspricht, sagt das wir interessant sind, dann kommen die Zweifel. Wir reden uns ein, dass der andere doch nur aus Höflichkeit mit uns redet usw. Der Glaubenssatz hat sich schon so weit gefestigt, dass es unvorstellbar ist, das jemand anders über uns denken könnte.
Einige kennen das vielleicht auch aus der eigenen Beziehung, „Findest du mich zu dick?“, aber egal wie wir antworten, wenn der andere fest daran glaubt, dass er zu dick ist, kann das zu Problemen in der Beziehung führen. Es ist schwer, zu solchen Menschen durchzudringen und sie von solchen Ansichten zu befreien. Wenn die ehrliche Antwort lautet: „Nein, natürlich nicht. „. Kommt darauf als Antwort: „Ach, das sagst du doch nur so, sei ehrlich!“. Der Glaubenssatz wird gerechtfertig und blendet die Realität aus. Von den Folgen wenn man mit „Ja“ antwortet mal ganz zu schweigen.
Das Ganze ist dann wie eine Abwärtsspirale. Durch die negative Erwartungshaltung finden wir immer wieder Bestätigung für diesen Glaubenssatz und wenn wir mal keine finden, denken wir uns welche aus und sind blind für Fakten, die dagegen sprechen. Wie Schmutz auf einer Brille trübt ein Glaubenssatz unsere Sicht auf die positiven Erfahrungen.
Du findest nur, was du auch suchst.
Das klingt erstmal ein wenig verrückt, ist jedoch gar nicht so selten, wenn auch nicht immer so extrem. Häufig ist dies der Fall, wenn Menschen einen vermeintlichen Schönheitsfehler haben, welcher sie belastet, sei es eine zu große Nase, oder etwas zu viel Gewicht auf der Waage. Egal was einem passiert, es wird auf diese Eigenschaft geschoben. Die Vereinfachung der Welt um uns herum führt hier zu fatalen Fehlschlüssen.
Es muss auch nicht ganz so schlimm kommen, aber ich denke das Prinzip ist klar. Besonders im Bezug auf die Themen Glück, Geld, Freiheit, Erfolg/Verwirklichung von Träumen und Beziehungen gibt es bei vielen Leuten negative Glaubenssätze.
Wir tun das, weil wir, vereinfacht gesagt, in unserem Kopf einen Teil haben der denkt und einen anderen der beweist, dass wir recht haben. Der Denker und der Beweiser. Egal was der Denker jetzt denkt, der Beweiser versucht es zu beweisen, damit die Welt um uns herum immer einen Sinn für uns ergibt. Sollte etwas mal keinen Sinn ergeben, hinterlässt das ein komisches Gefühl in uns, man spricht hier auch von kognitiven Dissonanzen, wenn unsere Wahrnemung von der Realität stark abweicht. Wenn wir also denken wir sind uninteressant für andere Menschen, dann wird dieser Teil unseres Gehirns immer versuchen, diese These mit allen möglichen Situationen zu beweisen. Denn jedes mal wenn wir recht hatten, gibt’s eine Belohnung in Form von Glückshormonen. So komisch das klingt, aber wenn wir uns sagen, wir können die Prüfung nie schaffen und wir fallen dann wirklich durch, belohnt uns unser Kopf trotzdem noch dafür, weil wir ja recht hatten. Die Prüfung ist zwar nicht geschafft, aber wenigstens hatten wir recht. So können sich über die Jahre die seltsamsten Glaubenssätze ausbilden. Wir sehen nur was wir sehen wollen, ja suchen sogar gezielt danach und führen dadurch noch mehr negative Erfahrungen in unser Leben.
Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall recht behalten. (Henry Ford)
Noch ein weiteres Problem mit Glaubenssätzen ist bereits im Artikel wie du mehr erreichst, indem du weniger tust angesprochen. Wir nutzen limitierende Glaubenssätze auch als Ausrede vor uns selbst. Wenn ich mir einrede ich brauche aber erst ein Studium bevor ich eine Firma gründen kann, schränke ich mich nicht nur selber ein, sondern rechtfertige mich vor mir selbst auch dafür, die Gründung aufzuschieben.
Glaubenssätze können ebenfalls auch eine Art der Komfortzone sein, um unsichere Situationen und Herausforderungen zu vermeiden. In jedem Fall aber schränken dich negative Glaubenssätze ein!
Glaubenssätze sind wie Gitterstäbe in unserem Kopf, ein Gefängnis, in das wir uns selber einsperren. Diese beeinflussen wie wir unsere Realität wahrnehmen. Jemand dessen Denken von negativen Glaubenssätzen geprägt ist, sieht überall im Leben Hindernisse und Gitter. Doch derjenige, dessen Geist frei ist, sieht die Freiheit und die Möglichkeiten.
Wer wirklich seine Träume erreichen will, muss sich also von einschränkenden Gedanken befreien. Damit ist es Zeit die Brille zu putzen und wieder klar zu sehen, kommen wir also zu dem letzten Punkt, was du denn dagegen tun kannst.
8 Möglichkeiten, dich von negativen Glaubenssätzen zu befreien
Inhaltsverzeichnis
1. Beobachte deine Gedanken
Beobachte deine Gedanken und wenn du merkst, dass du in bestimmten Situationen immer wieder das Gleiche denkst, schreib es auf. So erkennst du die Glaubenssätze spätestens wenn du einen Satz aufschreiben willst, der bereits auf deinem Zettel steht. Diese Erkenntnis ist wichtig, denn so machst du aus einer unbewussten, negativ geprägten Entscheidung, eine bewusste, auf Fakten basierende Entscheidung.
2. Suche nach Gegenbeispielen
Nachdem du dir die Glaubenssätze aufgeschrieben hast, suche gezielt nach Gegenbeispielen. Hinterfrage automatische Entscheidungen und öffne deinen Geist für neue Erfahrungen und Eindrücke. Hierzu kannst du z.B. die „Aber-Technik“ verwenden. Du schreibst einfach hinter jeden deiner Glaubenssätze ein „aber“ und vollendest den Satz. Zum Beispiel, „Alle Männer sind doof, aber der Typ, der da auf kopftanke diesen tollen Artikel geschrieben hat bestimmt nicht“. Schon hast du ein Gegenbeispiel, damit sind schonmal nicht mehr alle doof und du kannst nach weiteren Gegenbeispielen suchen.
3. Denke pragmatisch – ist es gut für dich oder nicht?
Prüfe ganz pragmatisch, ob dich dieser Glaubenssatz weiter bringt oder nicht. Letztendlich gibt es keine absolute Realität oder Wahrheit, diese ist immer nur eine Interpretation unseres Geistes von dem, was wir wahrnehmen. Und wie wir etwas wahrnehmen, ist zum Großteil von unserem Denken und unseren Erfahrungen abhängig. Es spielt auch gar keine Rolle, ob etwas wahr ist oder nicht, entscheidend ist doch nur, ob es gut für dich ist oder nicht. Ist es gut für dich wenn du schlecht über dich denkst?
Hier ist es ebenfalls wichtig, dass du dir der Konsequenzen bewusst bist, wenn du den Glaubenssatz erhälst. Wie wird es dir ergehen, wenn du den Rest deines Lebens immer weiter daran glaubst?
4. Achte darauf, was du von anderen übernimmst
Nur weil jemand anderes aus deinem Umfeld immer Pech mit Geld hatte, heißt das noch lange nicht, dass es bei dir auch so sein muss. Dies gilt für viele Erfahrungen und Aussagen anderer. Wir kennen den wahren Grund nicht, warum der andere wirklich Pech hatte. Vielleicht hat er sich ja auch nur ungeschickt angestellt. Auch was andere direkt über dich sagen, solltest du, wenn es dich wirklich trifft, mit anderen nochmals besprechen.
5. Neue Sichtweise einnehmen
Versuche bewusst eine andere Sichtweise einzunehmen. Frage dich, wie du das sehen würdest, wenn eine andere Person dich so behandelt, wie du dich selbst behandelst und dir ständig sagt, dass du etwas nicht kannst. Versuche dich von außen zu betrachten, das klappt natürlich am besten, wenn man wirklich ehrlich zu sich selbst ist. Würdest du mit einer Person gerne deine Zeit verbringen, die die ganze Zeit nur von ihren Gewichtsproblemen redet und deshalb ständig schlechte Laune hat? Nein? Dann ist dies vielleicht der wirkliche Grund und nicht das Gewicht. Manche unser schlimmsten Probleme schaffen wir uns leider in unserem eigenen Kopf.
6. Glaubenssätze positiv Umkehren
Schreibe eine positive Variante deines Glaubenssatzes auf. Wenn du denkst, Geld verdirbt den Charakter, guck nicht nur auf die Zocker irgendwelcher Banken, sondern suche gezielt nach Gegenbeispielen z.B. The Giving Pledge. Wenn du darauf achtest, gezielt Gegenbeispiele zu suchen, wirst du diese finden, gezielt positive Dinge in deinem Leben anziehen und wahrnehmen. Beginne also, dir eine Liste mit positiven Glaubenssätzen zu erstellen und suche Bestätigung für diese. Einge gute Quelle kann hier unsere KT Zitate App sein, welche du kostenlos im Playstore herunterladen kannst.
7. Konkretisieren
Wie oben bereits erwähnt, entstehen Glaubenssätze unter anderem dadurch, dass wir etwas verallgemeinern. Eine schlechte Erfahrung trübt unser gesamtes Weltbild. Erkenne die Ursache, erkenne, dass es nur genau diese eine Erfahrung war, weshalb du so denkst.
8. Suche die wirklichen Ursachen und Möglichkeiten
Alle sagten: „Das geht nicht.“ Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es gemacht.
Suche die wirklich hindernden Faktoren. Was hält dich wirklich davon ab, etwas zu tun? Ist der Glaubenssatz, dass du das eh nicht schaffen kannst vielleicht nur eine Ausrede, um nicht anfangen zu müssen?
Was hindert dich wirklich? Hast du vielleicht Angst vor Fehlern, Scheitern oder Ablehnung? Mache dir bewusst, dass wenn du weiter an deinem Glaubenssatz festhälst, ja bereits gescheitert bist. Erkenne den Unterschied zwischen unabhängigen und abhängigen Ereignissen. Wenn du einmal eine Prüfung nicht geschafft hast, oder weil ein Freund von dir sie nicht geschafft hat, ist das beides völlig unabhängig von deinem nächsten Versuch. Wie beim Pokern, die Karten werden jedes mal neu gemischt, und wenn keiner betrügt, hast du jedes mal, bei jedem neuen Versuch die gleichen Chancen. Egal ob du vorher verloren hast.
Fazit
Glaub doch was du willst, solange es dir nützt! Letztendlich spielt es doch keine Rolle, was wahr ist und was nicht, grade bei subjektiven Dingen wie Schönheit gibt es auch keine eine Wahrheit.
Also glaub was du willst, solange es dich weiter bringt. In dem Sinne: Wenn du schon denken musst, denk positiv 🙂
Moin. Ich bin Thomas und ich mache Philosophie und Online-Business. Mein Ziel war es, mit dem Business genug Geld zu verdienen um frei zu sein und mich ganz der Philosophie widmen zu können. Das habe ich geschafft und teile in meinem Newsletter und meinem Podcast “Wunderliche Weltklugheit” wie ich das so mache und was mich so beschäftigt. Aktuell habe ich mehrere Bestseller-Bücher im Bereich Finanzen/Online-Business, betreibe gemeinsam mit anderen die Online-Businesss Akademie, die dir zeigt, wie du auch finanziell frei wirst und in der du dich mit anderen erfolgreichen Online-Unternehmern vernetzen kannst.
Hallo Thomas, das ist mal ein gelungener Beitrag zu dem Thema, was ja jeden angeht. Ich persönlich habe schwer zu kämpfen mit den Glaubenssätzen. Aber ich werde deine Tipps mal durchdenken und es zu üben!! Vielen Dank dafür!!