WW#59: Auswandern nach Zypern als Unternehmer

WW#59: Auswandern nach Zypern als Unternehmer

Moin,

heute gibt es mal wieder ein Bierchen und damit ich nicht alleine hier trinke, gibt es mal wieder eine Sendung 😉

Ach finde wir wir funktionierenden Alkoholiker sollten viel mehr Respekt kriegen, wir machen die gleiche harte Arbeit wie andere und das auch noch betrunken 😀

Jo ist auf jeden Fall schon ne Weile her … also nicht das trinken, aber dass ich mal ne Sendung gemacht hab.

Ich bin grad genauso aufgeregt wie ihr da draußen grad 😀

aber naja, … naja 😀 der Ruhestand nimmt halt viel Zeit in Anspruch 😉

Dafür gibt es ein Wahnsinns Thema heute 😀

Auswandern nach Zypern .. naja wie am Titel auch unschwer zu erkennen war, das ganze wird mal eine etwas ernstere Sendung mit Informationen, wertvoll aufbereitet und so richtigen Inhalten für alle Wirtschaftsflüchtlinge und so 😀

Also, ich nehme mal das Ende der heutigen Sendung mal gleich vorweg: Ich bin endlich ausgewandert und zwar nach Zypern. Genau genommen ausgeflogen … denn Zypern ist eine mittelgroße sonnige Insel im Mittelmeer … da ist wandern bisschen schwierig, und schön ist es hier.

Oder wie der Deutsche sagt, da kann man gar nicht meckern!

Ich hab die häufigsten Fragen aufgeschrieben, die ich so kriege und beantworte auch alle fragen die auf instagram in der umfrage gestern kamen, und noch so paar Gedanken zu Zypern und meine Erfahrungen, wie es sich so lebt hier auf der Sonnenseite des Lebens. Mal gucken was mir so einfällt…

Vielleicht mache ich auch eine Podcast Roomtour und zeige euch bisschen die Wohnung, oder den schönen Strand, oder ihr guckt dazu einfach bisschen auf Instagram bei mir, da hab ich extra einen Ordner Zypern jetzt angelegt.

Ich hab auch extra eine Weile gewartet, bis ich die Sendung hier mache … nicht weil ich zu faul war oder die ganze Zeit mit trinken, Strand, und Partys beschäftigt war … sondern damit ich euch auch einen möglichst guten Eindruck hier vermitteln kann. Das ganze trinken und die Partys waren also reine Recherche … für euch da draußen 😀

Ich bin jetzt fast ein Jahr hier, mit kleinen Pausen, und hab so auch mal verschiedene Seiten erlebt …

Denn … jetzt kommt der Cliffhanger, es gibt auch Schattenseiten hier in Zypern die mich echt geschockt haben … *dramatische Musik 😉 *doch dazu dann später mehr …

Achso und ein paar Fragen gab es auch zu dieser beliebten mexikanischen Biersorte die zurzeit weltweit beliebt ist…

Drei Sachen sag ich dazu nur ganz kurz, erstens, eurer Interesse am Bier ist sehr löblich, zweitens das mexikanische Bier immer mit Limette und drittens, hier auf Zpyern trinkt man eher Keo, das ist das lokale bier und gut…
und viertens, Prost 😉

Beginnen wir mal mit den Fragen:

Die erste Frage, die am häufigsten kommt, .. da seht ihr mal wie gut ich vorbereitet bin, ich hab die Fragen nämlich sortiert 😉 so sieht professionelles Podcast aus 😉

Warum ich ausgewandert bin?

In Kurzform: Ich wollte einfach nochmal Veränderung in meinem Leben. Einfach was Neues. Warum auch nicht …

Die Mentalität, mein altes Umfeld, die politischen Entwicklungen, die Rahmenbedingungen für Unternehmer und paar andere Sachen in Deutschland haben einfach nicht meinen Vorstellungen entsprochen und ich denke, dass wird noch so 10 bis 15 jahre dauern, bis sich da mal was ändert…

Naja und warum soll ich dann nicht dahin gehen, wo ich gefühlt besser behandelt werde?

Unabhängig davon, war das für mich persönlich auch so ein raus aus der Komfortzone, alte Denk- und Verhaltensmuster nochmal durchbrechen, das geht für mich immer am besten an neuen Orten und ja, neu anfangen.

Das war irgendwie auch so eine innere Aufbruchsstimmung … hat sich gut und richtig angefühlt ….

ich finde das irgendwie schön, das man egal was vorher war oder wo man grade steht, jederzeit jeden tag einfach neu anfangen kann, dazu braucht es kein jahreswechsel oder irgendwas von außen sondern einfach nur diese entscheidung im kopf.

Jo und deshalb bin ich los …

Ich muss auch zugeben, dass es mich hier fast übermenschliche Zurückhaltung kostet, jetzt nicht über Deutschland, die dumme Politik und so zu meckern, und wenigstens ein paar der Dinge anzusprechen die da schief laufen 😀 aber naja, naaaaja 😀

Wir gehen mal schnell zur nächsten Frage, wie macht man das denn mit dem Auswandern?

Wie ich ausgewandert bin?

Jo, solange man keine großen Verbindlichkeiten oder Bindungen hat, ist das eigentlich recht einfach. Die meisten meiner Sachen hatte ich zu Beginn meiner Weltreise eh schon aufgeben paar Jahre vorher…

Und diese Phase, wo ich mich über meinen Besitz definiert hab, hab ich zum Glück auch fast überwunden 😀

Ich hab also genau eine Tasche und einen Handgepäck-Rucksack gepackt. Die restlichen Sachen verkauft, paar gespendet und was dann noch übrig war ging an ein Räumungsunternehmen. Kostet paar hundert Euro und die Wohnung ist leer und man spart sich den ganzen Stress… absolute Empfehlung ….

Ich hab mir die meisten Sachen gar nicht mehr angesehen … ich hatte über ein Jahr z.B. nicht mehr in den Keller gesehen oder so, also von daher, egal was da noch drin ist, alles einfach weg. Sonst hätte ich wieder angefangen mit dieses oder jenes ist noch gut und kann man noch brauchen … oder irgendwelche Leichen gefunden … 😀

Ganz ehrlich man braucht das meiste Zeug das wir besitzen nicht … ich brauchte es vermutlich auch nie 😀

Klamotten hab ich komplett gespendet …

Und von meinen Reisen wusste ich ja auch, dass ich paar Monate mit den Sachen in meinem Rucksack auskomme. Viel mehr als paar Klamotten und nem Notebook brauche ich nicht.

Naja solange man notfalls ne volle Kreditkarte hat zumindest 😀 und nicht irgendwo in den Dschungel reist .. aber wer mich kennt weiß ja auch dass diese Schlangen, Fiese Mücken, Krabbeltiere oder herunterfallende Kokosnüsse eh nicht mein Ding sind …

Das mit der Kreditkarte ist aber auf jeden Fall ein wichtiger Tipp fürs auswandern. Man sollte bisschen Geld übrig haben, weil immer irgendwo Kosten sind, die man so nicht geplant hat, und so kann man unnötigen Stress vermeiden

Und der zweite Tipp, der meiste Besitz ist egal … scheiss drauf …

Also einen Rucksack und eine Reisetasche gepackt und das wars.

Ab zum Flughafen mit nem Mietwagen … schön zum neuen BER.

Ab Berlin z.B. gibt es jede Woche Direktflüge nach Zypern, ungefähr 3 Stunden Flugzeit und am neuen Berliner Flughafen bekommt man richtig Urlaubsstimmung so entspannt langsam wie da alles ist, hat das schon ein südländisches flair 😀

Lange Warteschlangen in denen man in Ruhe nochmal sich mental auf den Urlaub einstimmen kann, oder sich fragen was man alles vergessen hat … die Panik hab ich jedes mal … Trinkwasser gab es da laut der Lautsprecherdurchsage auch nicht … weiß nicht ob die das machen, damit man ein bisschen Inselfeeling bekommt, oder ob die so dringend das Geld brauchen von den 5 Euro premium Wasserflaschen die einem nach dem security check verkauft werden.

Ffreundliche Mitarbeiter die einem den Abschied mit ihrem Charme vereinfachen 😀

Ja aber mal im
ernst…

Diesmal war das vom Gefühl her, aber bisschen anders, als die sonstigen Reisen… schwer zu beschreiben, so eine Art Schwebezustand, weil ich praktisch alles was ich noch besitze jetzt grad bei mir habe.

Das war im Kopf so ein verletzliches Gefühl, was, wenn die Airline jetzt das Gepäck verkackt… dann hab ich nichts mehr.

So eine Mischung aus Freiheit und Verletzlichkeit oder Verlustangst.

Am Ende hat dann aber doch das Freiheitsgefühl gesiegt und los gings.

Rein ins kuschelige Flugzeug, angeschnallt und Tisch hoch geklappt, für die Sicherheit und so, nicht das ich mir beim Absturz den Kopf am nicht hochgeklappten Tisch Stoße und daran sterbe….

Das ist so typisch deutsch, schwachsinnige Regeln und Gesetze nicht hinterfragen…

Jo und drei Stunden und vier Bierchen, eine Ray Donovan Folge, zwei Kapitel in “Beat the Markets” und einem kurzem Gespräch mit dem Sitznachbarn später landete ich dann in Zypern … bei 25 grad war ich mit den Winterklamotten bisschen overdressed aber ansonsten alles gut 🙂

Früher wurde bei der Landung noch geklatscht heute werden als erstes die Krypto kurse gecheckt 😀 Die waren zum Glück auch nicht abgestürzt…

Joa und schon war ich ausgewandert 😀 Heutzutage eigentlich gar keine große Sache mehr … zumindest innerhalb Europas würd ich sagen.

Das war auch eine von euren Fragen, ob es da irgendwelche Hürden gab, aber nein war alles ok.

Ab 2022 wird da etwas schwerer mit dem Auswandern, weil die Wegzugsbesteuerung verschärft wurde aber wer noch am Anfang der Selbständigkeit steht oder nur überschaubare Gewinne bisher hat, für den ist das ok. Langfristig ist da vermutlich jedoch damit zu rechnen, dass da weitere Hürden kommen und das die Regierung es Selbständigen immer schwerer machen wird, auszuwandern. In Deutschland gab es mit der Reichsfluchtsteuer bereits ein historisches Vorbild dafür. Für Angestellte ist das jedoch erstmal nicht schlimm.

Abmeldung und die ganzen Formalitäten kann man wenn man will auch später per Email machen… das ist ganz nützlich weil man damit aus den meisten Verträgen wie Fitnessstudio vorzeitig rauskommt.

Das Ding mit Zypern ist, ich war vorher nie da und allgemein wusste ich recht wenig über Zypern außer einer tollen Youtube Doku von WDR Reisen die ich mir angesehen hatte….

Und damit sind wir bei der nächsten spannenden Frage die oft kommt:

Warum nach Zypern auswandern?

Die meisten denen ich sage dass ich jetzt auf Zypern lebe, da fallen dann so Worte wie Steuerparadies oder hab ich noch nie gehört … und beides ist gut 😀 aber da gibt es andere Optionen wie Dubai oder diverse karibische Inseln wenn es um die steuern geht …
für mich viel wichtiger war:

Ich wollte unbedingt am Meer leben, dafür sind die Chancen auf ner Insel ja ganz gut 😉

Dann natürlich passend zu meinem sonnigen Gemüt für das ich bekannt bin … besonders morgens 😉 wollte ich bisschen mehr Sonne haben, damit die Sonne und
ich uns gegenseitig anlächeln können… Zypern hat über 300 Sonnentage, perfekt.

Und das hab ich jetzt gemerkt, das macht einfach was mit einem, ich brauch das gar nicht immer so warm und so, aber dieses wochenlang grau, nass kalt und so, irgendwie nicht so mein Ding gewesen … ab und zu gerne mal, aber naja …

Und klar, natürlich wollte ich auch die unternehmerischen Chancen ein wenig verbessern.

Steuern vermeiden klingt immer so negativ, und geht irgendwie immer so automatisch davon aus, das es ok ist uns 60 oder 70 Prozent wegzunehmen, aber ist das ok? wenn wir mehr als die hälfte des Jahres für den staat arbeiten… für inkompetente korrupte Politiker… und als Danke auch noch mit Haufenweise bürokratie überschüttet werden?

Ich denke nein, und irgendwann wenn sie keinem mehr in die Tasche greifen können werden sie vielleicht sehen, das es die tausenden Selbständigen und kleinen Berriebe waren, die den ganzen Laden bezahlt haben,

Da sind hier zwei Sachen hier in Zypern entscheidend, zum einen die fairen rechtlichen und steuerlichen Bedingungen.

Aber noch viel wichtiger ein tolles Umfeld aus anderen Unternehmern, besonders aus Deutschland gibt es hier besonders viele Wirtschaftsflüchtlinge und alleine im letzten Jahr sind es tausende mehr geworden. Das sind auf jeden fall zwei einzigartige Pluspunkte von Zypern aus Unternehmersicht.

Gerade das Umfeld war was, was ich besonders auch durch die komischen Zeiten in Deutschland stark vermisst hab … und hier endlich gefunden habe.

Hier ist hier alles bisschen positiver, freier, entspannter und irgendwie menschlicher.

Und auf der anderen Seite sind hier halt tausende von
anderen Unternehmern auf kleinem Raum, sehr viele aus Deutschland aber auch dem Rest der Welt.

Zypern ist außerdem in der EU, zumindest der südliche Teil in dem ich bin, das war für mich auch wichtig, dass es nicht gleich zu exotisch ist 😀 Und es liegt relativ zentral, dass ich schnell überall hinfliegen kann, was für mich so interessant ist.

Zypern ist außerdem von der Kriminalitätsrate her, eines der sichersten Länder Europas und weltweit, dass für mich auch wichtig, dass ich mich da einfach wohl fühlen kann.

Jo, das waren glaub ich so die wichtigsten Gründe für mich im Vorfeld.

Ich kann auch schonmal soviel sagen, dass die Entscheidung absolut richtig war. Aber ich komm gleich nochmal zu den Details hier, aber vorher nochmal kurz die Alternativen, die ich überlegt hatte.

Die Alternativen Auswanderländer für Unternehmer und Selbständige

Also nur ganz kurz und aus unternehmerischer Sicht, also für Leute die selbständig sind oder es werden wollen.

Die Optionen die ich so gesehen habe war erstens ganz ohne Wohnsitz. Paar Leute wie Christoph Heuermann der ja auch schon mal hier in der Sendung war, zeigen das Lebensmodell ja erfolgreich. Meist mit Firma in Dubai, Kanada oder den USA und komplett steuerfrei, aber auch mit paar Problemen und mir persönlich einfach zu stressig …

Ich brauch so einen Rückzugsort für mich in dem ich weiß wo alles ist, wo ich meine Routinen hab, wo ich weiß wo der nächste Späti ist, mein Sport etc, wo ich paar Leute vor Ort hab, ein gutes Bett 😀 und mich einfach wohl fühle …

Deshalb kam für mich da nur ein Wohnsitz irgendwo in Frage.

Georgien, Bulgarien und so

Meine Alternativen zu Zypern waren Georgien, aber das fühlte sich einfach nicht richtig an, unternehmerisch glaube ich sehr attraktiv, IT Firmen mit 0% Steuern, gute sehr qualifizierte Arbeitskräfte, die relativ günstig sind, aber mein Bauchgefühl hat nein gesagt… fühlte sich irgendwie zu exotisch und zu sehr nach ja, Entwicklungsland vielleicht an,

Dasselbe auch für einige andere Länder wie Bulgarien oder so, die steuerlich sehr attraktiv sind … aber nee 😀 Ich glaube sehr einige dieser Länder werden eine großartige Zukunft haben, das sieht man schön an Estland und so, wie modern sich das anfühlt in vielen Dinge so…

Diese Länder machen teilweise große Fortschritte, während in Deutschland die letzten 10 Jahre gefühlt vieles stehen geblieben ist und mit der aktuellen Regierung, ich denke da wird vieles sich sicher deutlich verschlechtern.

Irland

Also: Alternative Länder für Unternehmer … für mich noch ein super Kandidat war Irland.

Guter Whisky …. schön auch, sprachlich sehr gut, wenn die Leute nicht so nuscheln würden, Steuerbedingungen fast identisch zu Zypern und sehr attraktiv, aber halt auch viel Regen

Ich hatte da ein echt wunderschönes Haus direkt an der Küste gefunden und so diese Vorstellung da zu sitzen am Kamin, das Meeresrauschen, wenn die Wellen gegen die Steilküste schlagen und so, schon irgendwie geil, vielleicht hole ich mir das Haus nochmal …

Aber so grundsätzlich ist die Kombination aus wenig Leute / Einsamkeit, dunklem Wetter und gutem Whisky und dann auch noch ner hohen Steilküste wo man betrunken runterfallen kann wohl nicht die gesündeste Alternative 😉 Vielleicht wenn ich dann mal meine Memoiren verfasse 😉

Portugal

Dann noch ein heißer Kandidat Portugal mit dem NHR Steuerstatus, auch wunderschön … tollen Portwein und ich liebe diese Pastel del Nata, so kleines Gebäckzeugs. Je nach Setup kann man dort auch ein sehr entspanntes Leben führen … Mentalität und so naja, schwierig und hat sich irgendwie nicht richtig angefühlt , Festland Europa sehe ich noch als riesen Vorteil, aber mir hätten da denke ich auch die Leute gefehlt und die Infrastruktur und paar andere Sachen gefallen mir da auch nicht so.

Wobei das mit dem Thema Insel schon ein Nachteil von Zypern ist. In unser totalüberwachten Welt, macht es die freie Bewegung schwieriger und wenn man eine Weile hier war, dann fühlt es sich schon klein an.

Dubai

Naja und meine letzte Alternative war Dubai natürlich, als Klassiker aber naja ist halt ne Wüste mehr oder weniger und sicher toll sich das mal anzusehen aber auf Dauer möchte ich da irgendwie nicht leben. zu warm zu wenig Natur für mich und die rechtliche Situation ist auch bisschen komisch und unsicher. Aber viele spannende Leute auch da und was mich total gereizt hat, war keine Buchhaltung (hat sich mittlerweile teilweise geändert) und nur zwei Tage Mindestaufenthalt … dafür kann man dann auch auf Meinungsfreiheit, Rechtssicherheit und paar Menschenrechte verzichten … naja oder auch nicht, muss jeder selber wissen 😀 War eher wieder nur so ein Bauchgefühl… das ich da nicht dauerhaft sein will…. naja und die wahrheit ist auch dass ich für dubai viel zu arm bin und für influencer dasein zu introvertiert 😉

Naja und das waren glaub ich so die beliebtesten Alternativen für Unternehmer und Wirtschaftsflüchtlinge aus Deutschland…. bei mir wurde es dann Zypern.

Ich nenne euch mal kurz die wichtigsten unternehmerischen Fakten hier, alles ohne Gewähr und so, also sucht euch da Experten, das hab ich auch getan und hört nicht auf einen betrunkenen Podcaster 😉

Wer kein Bock auf Steuerthemen und so hat, der springt einfach 5 Minuten weiter, aber ich weiß auch … dass die deutschen das Steuerthema lieben 😀

Immer wenn ich auf Kryptotreffen oder so bin, dann reden wir über Metaverse, Nfts, Staking, Yieldfarming und anderes technologisch spannendes Zeug, aber die erste Frage der deutschen ist fast immer wie das mit den Steuern ist 😀 Der deutsche hat so immer diesen kleinen Ordnungshüter im kKoof der immer fragt darf man das, ist das erlaubt? welche Regeln gibt es?

Also hier bisschen Steuerzeug für euch …

Die Rahmenbedingungen in Zypern für Online-Unternehmer

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich hier niederzulassen.

Grundsätzlich bin ich im griechischen Teil, der zur EU gehört also kann ich mit einem europäischen Pass erstmal frei hin.

Wenn ich aber länger als 90 Tage da sein will, müsste ich mich anmelden, weil es nicht im Schengenraum ist. Ich kenne aber auch Leute die das nicht machen, die Leben auch noch, hier ist sowas alles entspannter.

Aber ich wollte natürlich alles korrekt machen, bisschen deutsch bin ich ja auch 😉

Für die unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung, die heißt hier Yellow Slip, klingt nach Inkontinenz, aber ist es nicht, das ding heißt nur so, weil sie auf gelbem Papier gedruckt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Ich habe die Variante mit einer zyprischen Limited gewählt und hier eine Firma gegründet. Wichtig ist, das zu tun nachdem ihr aus Deutschland raus seit. Da gibts auch diverse Tricks mit Treuhändern und so, aber ich würds immer so sauber wie möglich machen, einfach um Ärger mit den deutschen Behörden zu vermeiden.

Ich empfehle wie gesagt auch immer sich bei solchen Dingen einen richtigen Berater zu suchen, aber so ganz grob:

Es gibt hier 12.5 prozent Steuern auf Ebene der Firma, keine Steuern auf Kapitalerträge und Dividenden die ihr aus eurer firma ausschüttet , wer das weiter optimieren will kann ein IP-Box-Modell oder diverse Holdingkonstrukte bauen und spart noch mehr, aber mir erstmal alles egal, dazu kommt noch bisschen Abgabe an das Sozialsystem aber so bei ungefähr 15% Prozent kommt man dann raus… wenn man das einfach macht.

Bisschen Steuern helfen ja auch dem Land vor Ort und dadurch dass sie angemessen sind, zahle ich die da auch gerne und ich hebe hier keine Belege oder so auf und muss nicht jeden kleinen Mist absetzen.

Dann bin ich in meiner eigenen Firma angestellt, dadurch habe ich einen
Arbeitsvertrag und kann praktisch unbegrenzt bleiben.

Diese Aufenthaltserlaubnis ist dieser Yellow Slip und den kriegt eigentlich jeder Europäer sehr einfach und dauert auch nur paar Minuten.

Dann gibt es 25% Sozialabgaben aufs Gehalt, das kann man aber sehr gering halten, und Gewinne kann man steuerfrei als Dividenden ausschütten und das Gehalt so niedrig halten.

Ach naja, kein Bock über Steuern zu reden … findet ihr auf jeden fall gute Leute online, die euch mit sowas helfen.

Mir hat es irgendwie auch geholfen, dass alles in einer anderen Sprache ist,
hier fange ich gar nicht erst an, alles zu recherchieren. Das hat mich in Deutschland immer extrem blockiert, wenn man da anfängt irgendwelche Steuergesetze zu lesen, das hat mich garantiert Jahre gekostet … 😀

Die Kosten für die Gründung der Firma sind so ca. 2400 pro Jahr, wenn man so um die 150 buchungen hat, die Gründung liegt preislich ähnlich mit allen Steuernummern und Gebühren, also so nochmal 2400 einmalig. Pro Jahr gibt es noch 350 euro Gebühr für die Firma aber so Notar und so komplizierte Sachen braucht man hier nicht. Die Gründung klappt auch komplett online alles, wenn man das will.

Geschäftskonto hab ich Transferwise, sehr gut und günstig.

Buchhaltung muss man trotzdem machen und generell ist die Bürokratie eigentlich nicht so viel weniger ist im Vergleich zum deutschen Wahnsinn aber es wird hier alles nicht so genau genommen, es ist alles menschlicher und nicht zu 100 prozent starr nach irgendwelchen Paragrafen die keiner versteht, naja und dadurch das ich das meiste eh nicht verstehe mache ich mir da zum Glück weniger Gedanken 😉

In Deutschland saß ich da manchmal echt tagelang verzweifelt an irgendwelchen Briefen oder Unterlagen und das hat mich total blockiert im Kopf.

Dieses alles etwas lockerer hat aber auch Nachteile z.B. hab ich jetzt schon von einigen gehört dass sie jahrelang auf die Rückzahlung der Mehrwertsteuer warten oder so, aber da ich eigentlich eh nur meine Ruhe will, kann ich damit gut leben.

Für Unternehmer noch ganz wichtig es gibt hier etliche Dienstleister die sich auf Wunsch um alles kümmern und es gibt hier in jeder Stadt regelmäßig Unternehmer-Stammtische und eine sehr große deutsche Gemeinschaft, also wer will , findet da auch sehr schnell Anschluss oder Hilfe.

Und das reicht eigentlich auch zu dem Thema, eine Sache vielleicht noch:

Non Dom Status in Zypern

Wie in vielen ehemaligen britischen Kolonien, gibt es den Non-Dom Status. Der ist ne gute Sache.

Dividenden steuerfrei, wenn du kein Zypriot bist und die Eltern auch nicht, also auch bei Aktien und so.

Es gibt GeSy Abgaben von 2.6% das ist hier sowas wie das öffentliche Gesundheitssystem, bei dem man Mitglied werden kann.

Was ich sehr gut fand, ist auch die Rechtssicherheit, dass der Status für 17 Jahre gewährt wird

60 Tage im Jahr offiziell Mindestaufenthalt, die man hier in Zypern sein muss und in keinem anderen Land sollte man sich mehr als 185 Tage aufhalten.

Aber für mich steht sowieso fest, dass ich die meiste Zeit des Jahres hier sein werde, ich hab hier alles was ich brauche

Und weil das oft gefragt wird: man behält die deutsche Staatsbürgerschaft und den deutschen Pass. Praktisch immer es sei denn ich würde mich bewusst nach 5 Jahren einbürgern lassen aber das hat eigentlich nur Nachteile.

Klüger ist da eher noch einen zweiten Pass in einem der südamerikanischen Länder, aber dazu dann ein andermal mehr. Das werde ich aber auf jeden Fall auch noch angehen, um den deutschen Pass im Ernstfall auch abgeben zu können… man weiß ja nicht, was sich unsere komische Regierung noch einfallen lässt 😀

Ok genug der rechtlichen Themen, viel wichtiger als langweilige Paragrafen ist ein Dach über dem Kopf 😀

Dazu muss man erstmal gucken, wo man leben will. Im Prinzip hat man 4 Möglichkeiten.

Die besten Orte zum Leben in Zypern für Auswanderer

  • Nikosia (300k Einwohner): Ist die Hauptstadt, einzige zweigeteilte Hauptstadt der Welt, viel los, viele Einheimische, im Sommer unerträglich warm.
  • Larnaca (60k Einwohner): Kleine Stadt, direkt am Meer und am Flughafen, sehr zentral gelegen, von hier aus kommt man schnell überall hin auf der Insel, weil es genau in der Mitte liegt, auch außerhalb der Saison was los, tolle Community an Leuten.
  • Limassol (235k Einwohner): Schöne Hafenstadt, schöner als Larnaca und viel mehr los, besonders außerhalb der Saison, viele gute Restaurants, tolle Hafenpromenade, viele Möglichkeiten einfach. Business Zentrum von Zypern, hier sitzen viele Firmen.
  • Paphos (36k Einwohner): Deutlicher ruhiger, besonders außerhalb der Saison relativ tot, aber dafür viel schöne Natur, ruhe Strände und so. Co Working Space, und auch viele Auswanderer und eine tolle Community.

Mir war die zentrale Lage und direkt am Flughafen zu sein am Wichtigsten, ich wusste ja noch nicht, wie es mir gefällt 😀 daher wurde es Larnaka, aber war auch schon paar Wochen in Paphos und war immer sehr schön. Das Ding ist, Zypern ist nicht so groß, in unter zwei Stunden ist man mit dem Auto von oben Ayia Napa bis ganz runter nach Paphos gefahren … also kann man da nicht so viel falsch machen, egal wofür man sich entscheidet.

Ok, aber nach der Stadtentscheidung … kommen wir mal zum Thema Wohnung.

Wohnung in Zypern

Eine Wohnung zu finden war recht einfach, hier gibt es eine Webseite die sich bazaraki nennt, sowas wie eBay Kleinanzeigen bei uns, da hab ich einfach paar Leute angeschrieben und hat sofort geklappt.

Viele Wohnungen hier sind von innen echt hässlich eingerichtet, weil die Leute darauf keinen Wert legen und bei den ganzen Sonnentagen hier einfach mehr Draußen leben.

Aber ich hab glücklicherweise eine renovierte modern eingerichtete Wohnung gefunden direkt in guter Lage in Larnaca und fußläufig zum Meer, zum Sport und den Partys.

Das hat auch nicht mal einen Tag gedauert, dann hatte ich die Schlüssel in der Hand, alles per Handschlag , Einkommensnachweise und dieser ganze Ärger den man in Deutschland als Selbstständiger hat brauchte ich hier nicht.

Ich hab dem Vermieter einfach 1000 mehr Kaution gegeben und dann war gut.

Und das ist so das, was ich mit menschlicher meine, es ist nicht alles so stur wie in Deutschland. Hier kann man mit den Leuten reden, also auch mit den Behörden oder der Polizei. Hier wird nach Vernunft entschieden und man als Mensch behandelt und nicht als Nummer nach einem Paragrafen.

Diese “Lockerheit” hat aber auch Nachteile, z.B. wollte der Vermieter noch ne Balkontür reparieren was halt nie passiert ist… ich hatte n Tauchkurs gebucht und der Tauchlerer war nicht da … ja sowas halt .. aber ich komme gut mit dieser entspannten Mentalität klar.

Wer aber deutsche Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Ordnung erwartet ist hier vielleicht nicht so richtig.

Die Wohnung ist auch echt schön, zwei Balkone , bisschen Meer und Hafenblick, hell, modern eingerichtet, riesiges Wohnzimmer, sogar paar unechte Pflanzen hab ich mir zur Deko reingestellt 😀

Wenn ich irgendwann mal erwachsen und bereit bin für Verantwortung dann kommen auch noch paar echt Pflanzen dazu 😀

Generell sind Wohnungen hier meist möbliert, für Minimalisten, die nichts besitzen wollen wie mich ist das natürlich perfekt. Man kann aber auch immer mit den Leuten reden, wenn man Sachen anders will. Aber außer meiner Hausbar, einem größeren Fernseher und den höhenverstellbaren Schreibtischen brauchte ich nichts kaufen … war alles da.

Die Kosten: Für 105m2 zahle ich ca. 750 warm, und die Kosten können genau wie alles andere entspannt als Firmenkosten abgesetzt werden hier.

Für die Lage und Größe auf jeden Fall sehr günstig, in Deutschland hab ich das doppelte bezahlt und statt Meerblick auf ne Kreuzung und ne Baustelle geguckt 😀

Die Roomtour und einen kleinen Vlog gibt es dann exklusiv auf Youtube im Newsletter der Wunderlichen Weltklugheit 😀

Jetzt im Winter merkt man aber auch dass die Isolierung Kacke ist, also wird schon manchmal kalt und so klassische Heizungen gibt es nicht. Ich heize aktuell über die Klimaanlagen, und hab mir aus dem Baumarkt noch zwei so Elektroheizungen geholt und einen Luftentfeuchter, die Dinger laufen grad alle durchgehend.

Zum Glück ist der “Winter” hier ja aber nur 2-3 Monate und es wird auch nicht ganz so kalt, eher so bis 10 Grad. Heute gehe ich hier Anfang Januar bei 17 grad und Sonne am Strand noch lang…

Wegen der Einwanderung und so musste ich gleich 12 Monate Vertrag machen , hab auch von einigen gehört die zwei Monate oder so umsonst bekommen haben, wenn sie im voraus zahlen, aber wollte ich noch nicht, weil ich erstmal Firma und so alles sicher haben wollte.

Ich hatte mir auch schon mal paar Wohnungen zum kaufen angesehen, m2 Preise lagen so zwischen 800 und 2.000 je nach Lage und so, also aktuell noch deutlich günstiger als in Deutschland, aber halt auch viel Leerstand gefühlt.

Bisschen außerhalb der Städte wird’s auf jeden Fall nochmal deutlich günstiger, und das gilt auch für die Mieten. Kenne auch jemanden der für 550 im Monat eine eigene komplette 200m² Villa mit Pool gemietet hat. Direkt im Zentrum hatten einige meiner Besucher auch z.B. ne günstige Wohnung in guter zentraler Lage mit ca. 60-70m² für um die 400 warm im Monat.

Dafür krieg ich in München vielleicht einen Parkplatz 😉 Nach 3 Jahren Wartezeit 😉

Grundsätzlich kann man hier auch was solche Preise angeht immer sehr gut verhandeln, aber war mir egal, ich war einfach nur froh ne tolle Wohnung zu haben und mir gehts hier immer noch sehr gut 🙂

Jo und wo wir schon beim Geld Thema sind, gucken wir nochmal auf die Lebenshaltungskosten.

Die Lebenshaltungskosten in Zypern

Die sind ungefähr ähnlich wie in Deutschland, vielleicht minimal günstiger.

Internet zahle ich 30 Euro für 100mbit, für 70 hätte ich aber auch Glasfaser mit 1Gbit bekommen … leider zu spät gesehen 😀

Daran erkennt man auch den Nerd 😀 ich fange mit Internet an, … aber ich bin noch schwer traumatisiert, von Modemzeiten in Deutschland, wo man pro Minute echt viel Geld gezahlt hat 😀 Und auch die letzten 10 Jahre gabs auf meiner Insel in Deutschland wo ich gelebt habe, nur ein sogenanntes DSL-Light … das sind 368Kbit … natürlich für den vollen Preis und natürlich im Funkloch … 😉

Essen hier habe ich einen privaten Koch mittlerweile der bringt mir mein Essen immer frisch, kostet ungefähr 8 pro Mahlzeit. Seit dem esse ich so richtig gesundes Grünzeug und so … anfangs echt ekelig, dann ne Weile ganz ok, aber jetzt hab ich so nach soner Gesunden Woche manchmal so Bock auf Burger und Pizza, dass ich Sonntags ab jetzt immer selbst “koche” und maßlos Unsinn esse 😀

Ansonsten im Supermarkt sind regionale Produkte sehr günstig, aber so importierte Sachen alle bisschen teurer als in Deutschland. Der Blue Label kostet hier 200 die Flasche und in Deutschland halt nur 150 und so ist das mit vielen Importprodukten wie Shampoo oder so. Aber grundsätzlich gibt es hier alles was man sich wünschen könnte. Auch vegane unverpackte Bioläden oder viele regionale Bauern, die ihr eigenes Zeug sehr günstig anbieten.

Wenn man so spezielles technisches Zeugs braucht, ist auch alles bisschen teurer und manchmal nicht so einfach zu bekommen. Ich hab für meine Oculus Quest 2 z.B. 100 Euro über Marktpreis auf dem Festland gezahlt und das war eine von zwei die es auf der ganzen Insel gab. Und wenn man kurzfristig einen Gaming PC oder ein neues Notebook braucht, muss man halt gucken, was grad da ist.

Fitnessstudio mit Personal Trainer der extrem gut ist und echt doll motiviert, kostet ca. 100 Euro im Monat.

Abends weggehen ist je nachdem wo man hin geht günstiger. Generell weggehen auch Restaurants und so sind günstiger als in Deutschland. Für 10-15 kriegt man hier einen vollen Tisch und n großes Bier, wenn man will.

Gibt hier Läden wo man für den Cocktail 3 oder das Bier 2 Euro zahlt und den Kurzen 1 Euro, es gibt aber natürlich auch Läden, wo der Cocktail dann 10 oder 12 kostet. Aber alles noch im Rahmen. Wir hatten Abende für sicher 1.000 Euro und mehr mit Moet Ice und flaschenweise Zeugs, aber so normaler Abend reichen auch 50 oder 100.

Die Sparfüchse können sich natürlich auch zu Hause einen reindübeln und dann haste praktisch keine Kosten 😀 Genau wie in Deutschland 😀

Krankenkasse ist viel günstiger hier, weil die in meinem Gehalt von 100 Euro aktuell mit drin ist, also ca 25. im Monat für die gesetzliche und ich hab dann noch ne internationale private Krankenversicherung für ca 100 Euro. Mein Selbstbehalt ist maximal, also 1200 Euro glaub ich, aber wenn mal was ist, dann zahle ich das einfach Bar, war seit Jahren eh kaum beim Arzt.

Hm Parktickets 8 Euro, das ist oft günstiger als der Parkschein, zu schnell fahren kann deutlich teurer werden aber hier gibt es keine Blitzer 😉 also auch ok bisher.

Strom und Wasser sind bisschen günstiger als in Deutschland glaub ich aber nicht viel, aber ich bin da auch leider jemand der gar kein Plan von so Kosten und Ausgraben hat von daher alles nur so ein gefühlt 😀

Stromkosten wegen Klima … kannte die Stromsparfunktion nicht, da hatte ich dann anfangs drei Klimaanlagen durchgehend laufen und das waren dann knapp 400 euro für die ersten beiden Monate, aber danach deutlich runter gegangen.

Auf jeden fall ist das Leben hier teurer als Asien / Bali und so aber dafür erhält man größtenteils auch die gewohnte Lebensqualität … man muss hier also auf nichts verzichten, das war mir halt wichtig.

Jo, reicht vom Geld Thema … Fazit halt, wer will, kann hier durch die geringen Mieten und so denke ich 20-30% günstiger Leben als in Deutschland.

Wichtig war dann für mich noch das Auto-Thema.

Auto in Zypern

Die Straßen hier sind, besonders wenn man an die verrückten einsamen Strände will, oftmals sehr abenteuerlich. Von daher hab ich mir zum ersten mal so einen SUV geholt 😀 Warum die Leute den in Berlin Mitte Brauchen erschließt sich mir bis heute nicht, aber hier ist das echt praktisch.

Vor allem gibt es hier in den meisten Orten so Roadbumps, so komische Erhöhungen auf der Straße, damit die Leute nicht so schnell fahren, aber mit nem SUV gehts das dann trotzdem relativ entspannt 😉

Ich zahle da für den günstigsten aktuell 400 im Monat inklusive allem. Dafür kriegt man so kleine Dinger wie VW T-Roc, T-Cross, Kia Stonic, Nissan Juke oder so, alles Automatik und gut ausgestattet. Wobei den Nissan Juke würde ich nichtmal fahren, wenn ich dafür 400 im Monat krieg, so ein hässliches Auto 😀

Wer sparen will findet aber auch neue Autos ab 200 im Monat ca inklusive allem.
Das ist jedenfalls so ein Autoabo das ich hab, und kann jederzeit wechseln oder zurückgeben, wenn ich will.

Und das war auch wieder super unkompliziert, hab Donnerstag Abend ne Mail geschrieben das ich schnell ein Auto brauche, Freitag konnte ich das abholen.

War zwar nicht das, das ich eigentlich wollte, das war erst im Januar wieder verfügbar aber ich kann halt auch jederzeit tauschen, und mittlerweile ist mir das Auto hier irgendwie egal geworden.

Benzin ist bisschen günstiger als Deutschland interessanterweise hier auch günstiger als Diesel, aber da man hier eh nicht so viel fahren kann ist das auch egal. Mit einer Tankfüllung kann ich hier locker einen Monat rumfahren … oder zwei.

Man könnte auch sehr günstig ein Auto kaufen, da gibt es spezielle Seiten, und langfristig ist das vielleicht günstiger aber ich wollte einen Neuwagen und mir den ganzen Stress mit TüV, Anmeldung und so nicht antun. Aber wenn ich irgendwann nochmal einen guten Jeep Wrangler Unlimited oder so finde, dann werde ich mir den vielleicht holen.

Achso und hier gibt es Linksverkehr, aber nach spätestens 2-3 Tagen hat man sich da super einfach dran gewöhnt und auch der Wechsel, wenn ich mal paar Tage in Deutschland bin, ist kein Problem.

So Wohnung, Geld, Auto … kommen wir mal zu dem wichtigsten, was einen Ort oder ein Land ausmacht, den Menschen.

Da ich viel drinne vorm Computer hocke, hab ich nicht so viel mit den zu tun … Aber, wenn , dann sehr positiv bisher.

Die Menschen in Zypern

Jo und da bin ich echt begeistert, die Menschen hier sind super freundlich, nicht so dieses asiatische fake freundlich sonder echt freundlich. Ich hatte noch nie in einem Land das Gefühl, so Willkommen zu sein wie hier.

Das merkt man einfach überall bisher …

Das fing an beim Immobilienmakler an, der einfach so mit mir den ganzen Tag unterwegs war und mir geholfen hat, Strom, Internet und so alles anzumelden. Ohne dafür was zu verlangen oder anzunehmen.

Der Taxifahrer hat mich nicht nur zum Flughafen gebracht, sondern auch noch mit mir die Teststation gesucht, etc.

Der Vermieter hat mir geholfen meine neuen Fernseher zu besorgen … mein Fitnesstrainer auch unglaublich toller Mensch.

Die heißen übrigens alle George genau wie so ziemlich alle anderen die ich hier kennenlerne 😀

Das hab ich jedenfalls von allen anderen hier auch gehört, diese enorme Gastfreundlichkeit der Leute hier. Richtig toll.

Aber es ist halt auch eine relativ kleine Insel und Stadt hier nach einer Weile kennen einen die Bar-Besitzer und die Bedienung bringt den Whisky-Cola ganz ohne Worte…. und dadurch gibt es hier viel mehr so eine Art Gemeinschaftsgefühl.

Ich mag ja auch so ein bisschen meine Anonymität und hab da meine unsozialen Phasen in denen ich niemanden sehen will, aber bisher ging alles gut 😀

Die Leute mit denen ich meist zu tun habe, sind aber praktisch fast alles Deutsche, hab hier bisher auch fast nur deutsch gesprochen. Und was auch auffällt, gefühlt ist hier auch jeder zweite Millionär 😀

Aber auf eine angenehme Art, nicht so dieses mega prollige, den meisten siehst du das gar nicht an, aber hierher wandern halt in erster Linie Unternehmer aus und speziell Leute, die schon bisschen was erreicht haben, genau das macht das Umfeld aber auch sehr interessant und inspirierend.

Zum Thema Menschen auf jeden Fall auch noch das Thema Sprache, hier spricht man zypriotisch eigentlich, das ist griechisch mit nem sehr eigenen Dialekt, also vielleicht mit hochdeutsch und schweitzer deutsch vergleichbar, schon sehr unterschiedlich.

Aber Zypern war auch mal eine englische Kolonie daher sind die meisten Behörden Sachen und so auch alles auf englisch und bisher haben auch alle Leute hier gut Englisch gesprochen.

Naja zumindestens mindestens genauso gut wie ich 😀

Das ärgert mich manchmal voll, besonders wenn ich halt mit Muttersprachlern rede, dass ich da sprachlich einfach noch nicht so gut bin und daher manchmal auf so Small Talk beschränkt bin und eigentlich hasse ich Small Talk 😀

Naja aber ich hab mein Netflix jetzt auf englisch gestellt und arbeite daran.

Aber der Podcast hier bleibt trotzdem deutsch und ich werde auch versuchen nicht mit diesem denglish Gemisch anzufangen … das einzige was ich hier mische, sind meine Drinks 😀

Jo Drinks mischen ist ne guter Überleitung zum nächsten Strichpunkt, der Alltag hier.

Der Alltag in Zypern

Hm ich weiß gar nicht mehr, was ich zu dem Punkt sagen wollte 😀 Wahrscheinlich wie das Leben hier so ist… aber naja gut halt 😀

Fangen wir mal mit dem Bier an, hier gibt es KEO als regionales Bier überall, und das ist gut. Par Winzereien gibt es auch in den Bergen, da kann man im Sommer so Weintouren und so machen und wenn man genug trinkt, ist der auch gut.

Für mich hat sich da gar nicht so viel geändert und es fühlt sich auch nicht so anders an. Ich gehe immer noch viel am Strand spazieren, oft auch nachts, und hab immer noch so Phasen, wo ich tagelang nicht mit Leuten rede .. weil ich irgendwelche verrückten Smart Contracts in Solidity programmiere und überlege wie ich Offchain Daten mit Oracles Onchain kriege um einen dezentralen Fonds zu bauen … naja und so Nerdzeugs halt, bei dem ich meine Ruhe brauche 😀

Aber besonders im Sommer und innerhalb der Saison wird auch viel getrunken und gefeiert 😀

Hier war z.B. die Nomad Base in Paphos, richtig tolle Veranstaltung .. so viele spannende Leute, tolles Wetter, maßlos trinken, Boot fahren, und einfach Leben genießen mit ganz viel Patron Tequila 😀 Wer den noch nicht kennt, bester Tequila der Welt … Silver ganz klar der Favorit.

Dann hab ich hier im Sommer natürlich auch all die Touri Sachen mal gemacht, bisschen Klettern, Tauchschein, öfter mal ein Boot gemietet und damit rumgefahren, das Wasser hier ist so unglaublich Blau und für so sensible Männer wie mich hat das Wasser einfach die optimale Temperatur viel viel besser als die Ostsee oder auch Atlantik und so.

Bin da fast jeden Tag schwimmen gewesen und einfach auf den Wellen treiben lassen, das war voll schön 🙂 Das ist eigentlich die schönste Art überhaupt Pause zu machen … zwischendurch einfach bisschen im Meer schwimmen, Eis essen und dann Mittagsschlaf 😀

Das Ding ist, dadurch dass hier praktisch immer die Sonne scheint, hatte ich aber auch nie das Gefühl, was zu verpassen, wenn ich an nem sonnigen Tag mal arbeite. In Deutschland hat das immer so einen Druck erzeugt, wenn mal gutes Wetter ist, das ich das irgendwie nutzen muss.

Jo und ansonsten gibt es hier Netflix.. da hab ich “The 100” nächtelang alle Staffeln am Stück durchgesehen, mega süchtig machend … wenn Netflix dich dann schon irgendwann fragt, ob du noch da bist und wirklich weiter gucken willst, weißt du, dass du es übertreibst 😀 , Restaurants, Bars, Clubs, also man kann hier alles machen und es fühlt sich nicht zu klein an. Das war mir auch wichtig.

Oh und es gibt hier Zorbas, eine 24 Stunden offene Bäckerei mit richtig geilem Kuchen und Torten und so, richtig gut, nur nicht für meine Strandfigur … aber naja das mit der Strandfigur war eh Mist, dass ich ausgerechnet als ich jetzt hier ins warme gezogen bin in der körperlich schlechtesten Form überhaupt war 😀

Aber dafür hab ich ja hier jetzt den Trainer und den Koch 😉 Und überhaupt in jeder auch kleinen Stadt gibt es viele Spätis die 24h auf haben … und auch Supermärkte haben hier Sonntags auf. Und die meisten Spätis hier haben eine verhältnismäßig gute Auswahl an edlen Tropfen… find mal einen Blue Label, einen Patron oder einen Royal Salute in nem Späti in Deutschland und vor allem muss man hier nicht nervig irgendwelche Mitarbeiter bitten, den Schrank aufzuschließen … nur weil die Flasche mal über 20 Euro kostet … armes Deutschland 😉

Essen sowieso auch gut hier, bin zufrieden, gutes Steakhaus hier gefunden, dann gibt es hier so Meze nennt sich das, da wird einfach der ganze Tisch mit ganz vielen kleinen Sachen voll gepackt und es ist so unglaublich viel … so typisch griechisch son bisschen, viel geiles Zeug, man stinkt danach unglaublich und ist einfach nur ekelhaft träge und vollgegessen… aber irgendwie wars dann doch geil 😀

Dann hab’s noch fragen zur medizinischen Versorgung hier, ich war hier bisher nur beim Zahnarzt, der hat in Deutschland studiert, spricht perfekt deutsch und macht seine Sache sehr gut und wirkt sehr sympathisch. Aber grundsätzlich denke ich ist das ähnlich wie in Deutschland vom Niveau und in bestimmten bereichen sicher auch besser.

Zur Schulpflicht gab es dann noch Fragen, aber da hab ich keine Ahnung.

Was im Alltag aber natürlich auch eine Rolle spielt ist die Größe. Persönlich hab ich da ja Glück gehabt im Leben …. aber die Insel hier ist halt auch nicht soooo groß, man kann in 2 Stunden praktisch mit dem Auto von einem bis ans andere Ende fahren.

Larnaca nach Paphos ist praktisch schon die größte Entfernung mit 140km.

Als wir mit dem Auto zur Nomadbase nach Paphos gefahren sind hatte ich da extra für die gute Laune und so Schlager angemacht, Lorenz Büffel, Mickie Krause und so … war ne wilde Fahrt, das doofe ist, dass Spotify mir noch wochenlang danach sone verrückte Musik vorgeschlagen hat 😀 War auf jeden Fall ein Eigentor 😉

Hm eine Sache auf jeden Fall, die noch wichtig ist, die Unterschiede innerhalb und außerhalb der Saison sind extrem spürbar.

Im Winter sind jetzt viele meiner Leute hier die ich kennengelernt habe in Mexiko, Brasilien, Asien und so unterwegs und es gibt auch ganze Orte, die überwiegend vom Tourismus halt leben, die jetzt im Winter einfach alles schließen, also keine Unterkünfte, keine Restaurants offen und so … das sollte man bedenken, dass praktisch nur die größeren Städte außerhalb der Saison von Oktober bis April so ca. wirklich unterhaltsam sind.

Aber ich mag die Ruhe auch, wenn ich das ganze Jahr über mein soziales Programm fahren würde, wäre das ja auch zu doll, so diese Ruhephasen sind denke ich ganz gut, weshalb ich mich auch jetzt entschieden hab erstmal hier zu bleiben und statt durch die Welt zu reisen für euch Podcasts zu machen, ein neues Buch schreibe ich und programmiere bisschen was.

Zum Wetter noch, jetzt sind wir beim Smalltalk angekommen und ich erzähle euch, wie das Wetter so ist … ich mach auf jeden Fall gleich Schluss hier mit der Sendung 😉

jetzt ist grad Januar und tagsüber sind aktuell so 12-16 Grad, der kälteste Monat, in den Bergen hier kann man auch Ski fahren, da liegt wohl grad richtig hoch Schnee. Dezember war ähnlich, aber die anderen Monate sind da angenehmer, meist so 20-25 Grad, nur Juli und August eskalieren total mit über 30 grad und Strände voller roter Touris … das sind die Monate die ich dann auch wieder in anderen Ländern unterwegs bin.

Hm, mehr fällt mir nicht mehr ein, aber war auch schon echt viel 😀 Kurz vielleicht noch zu den Nachteilen oder was mir hier vielleicht auch fehlt.

Die Nachteile von Zypern

Wo viel Sonne ist, ist auch Schatten … ich hab ja auch angekündigt, dass mich einige Dinge geschockt haben …

Also als erstes im
Sommer bist du hier froh wenn du Schatten hast, wenn ich da raus muss oder so dann hüpfe ich von einem Schatten zum nächsten …

Das echt warm…

Dann:

Es gibt kein Amazon hier. Es gibt Anbieter die schicken das Zeug dann von Amazon UK oder so, hier her, aber dauert halt lange und glaube die Post hier ist auch nicht so wirklich zuverlässig. Hab da von vielen schon gehört, dass Brief oder Pakete auch gar nicht ankommen … aber ganz ehrlich, in Deutschland habe ich glaub ich in 20 Jahre nie auch nur einen einzigen positiven Brief bekommen … immer nur Blitzer, Mahnungen, Rechnungen, Finanzamt, GEZ… kann ich drauf verzichten und hab hier auch gar kein Namen am Briefkasten.

Im Sommer ist es echt doll warm hier. Also mir schon zu warm. Das vielleicht noch ein Nachteil, aber gibt auch genug Leute die das mögen.

Mir fehlt die deutsche Autobahn 😀 Naja ohne Baustellen… aber bei meinem Punktestand aktuell, haben sich schnell Autos in Deutschland eh erstmal erledigt 😀 … Oh das aber auch noch ein Vorteil, ich kann jetzt hier einen zypriotischen Führerschein beantragen, und den kann man mir in Deutschland nicht mehr wegnehmen :p

Mir fehlt der Hela Gewürzketchup … gibts hier einfach nicht, und auch so Kartoffelsalat oder so, das fehlt mir.

Ein guter Döner fehlt mir. Hier machen die da teilweise Pommes mit rein, haben keine geilen Saucen und irgendwie ist vermutlich der schlechteste Döner in Berlin immer noch besser als jeder Döner hier … vielleicht hat ja mal jemand Bock hier ein Döner aufzumachen.

Die deutschen Wälder fehlen mir … klingt komisch, aber ich bin halt auch einfach gerne im Wald z.B. spazieren gewesen und hier gibt es das in der Form so nicht. Viel so halb Wüste, zumindest bei mir auf der Ecke … also so landschaftlich find ich Deutschland besser.

Ja aber das wars auch eigentlich … genug gejammert, genug geredet, genug getrunken, echt schon lang hier gewesen heute.

Das Fazit meiner Auswanderung nach Zypern

Bisher, definitiv die beste Entscheidung. Bin super froh dass ich es gemacht hab. So und falls einige von euch überlegen auch auszuwandern, dann hat euch das hier hoffentlich bisschen geholfen. Ich weiß noch, wie ich wochenlang recherchiert habe, wohin ich gehen könnte und mir genau so ein Format zu Zypern mal gewünscht hätte.

Ich würde auch aktuell jedem raten der vor hat sich selbstständig zu machen und ein erprobtes Geschäftsmodell hat, unbedingt zu prüfen, ob eine Auswanderung nicht sinnvoll ist. Spätestens bevor ihr eine Kapitalgesellschaft gründet. aktuell gibt rein unternehmerisch betrachtet nur sehr wenige Gründe in Deutschland zu bleiben. Aber natürlich ist das Unternehmerische auch nicht alles im Leben …

Und falls ihr nach Zypern kommt, Gewürzketchup nicht vergessen 😉

Für alle anderen, nächste Folge gibts wieder andere Themen 😀 Ich sag mal ermutigt vom Whisky hier, dass ich auch wieder öfter Folgen machen werde dieses Jahr … aber die Inhalte und das Format werden sich bisschen ändern.

Schluss

Bis bald.

1 Kommentar zu „WW#59: Auswandern nach Zypern als Unternehmer“

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